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Sächsische Schweiz - Wander- und Fotografenparadies

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Ist das Deutschland oder sind wir irgendwo falsch abgebogen?! Diese Frage haben wir uns die letzten Tage so oft gestellt, weil wir einfach so sprachlos von der Schönheit unseres eigenen Landes sind. Wir waren zwei Jahre zuvor bereits für einen Tag zum Wandern in der sächsischen Schweiz und wussten, hier müssen wir nochmal hin. Da unsere große Reise dieses Jahr coronabedingt ausfallen musste, beschlossen wir einfach, Urlaub im eigenen Land zu machen und wurden nicht enttäuscht. So sind wir Ende Mai der Einladung  der Sächsischen Schweiz gefolgt und kamen dieses Mal für ganze vier Nächte. Da wir nicht nur Touristen, sondern auch Fotografen sind, spielt bei unseren Zielen auch das Licht eine wichtige Rolle, daher waren wir immer zu Sonnenaufgang und zu Sonnenuntergang unterwegs - Sonnenaufgang ist aber bereits gegen 05:00 Uhr und Sonnenuntergang erst gegen 21:00 Uhr. Das bedeutete für uns, dass wir immer dazwischen geschlafen haben - ein paar Stunden nachts und ein paar Stunden tagsüber.

 

Da Sachsen eines der ersten Bundesländer war, die ihre Tore für Touristen wieder geöffnet haben und es auch noch das Pfingstwochenende war, war es hier entsprechend voll. Tagsüber waren alle Parkplätze belegt und man musste an den Hotspots teilweise über eine Stunde warten, um die Aussicht zu sehen (haben uns andere Touristen erzählt). Auch darum ziehen wir es vor, zu unmenschlichen Tageszeiten auf Wanderungen zu gehen. Die linke Elbseite ist außerdem auch weniger stark besucht, was die Orte für uns ebenfalls interessant machte. Wir zeugen euch im Folgenden ein paar Plätze, die uns besonders gut gefallen haben. 

Der Gohrisch

Auf der linken Elbseite am gleichnamigen Ort liegt der Berg Gohrisch. Er bietet eine tolle Aussicht auf die Elbe und die Festung Königstein, bei guter Sicht kann man sogar bis nach Dresden sehen. Es gibt zwei verschiedene Seiten, die man hochlaufen kann, wir sind in 15 Minuten die linke Seite hochgelaufen. In unserem Fall sind wir zu Sonnenuntergang kurz nach einem Gewitter dort gewesen und wir konnten in den Sonnenstrahlen sogar die Umrisse der Frauenkirche in Dresden erkennen! Schade, dass ich das Teleobjektiv im Auto vergessen habe...


Der kleine Winterberg

 

Um hier den Sonnenaufgang zu fotografieren, mussten wir bereits um 03:00 Uhr aufstehen, denn man läuft fast eine Stunde durch den Wald und am Ende viele Treppenstufen hinauf, um hierher zu gelangen. Geparkt haben wir an der Felsenmühle und sind dann den Schildern zum großen Winterberg gefolgt, bis irgendwann die Schilder zum kleinen Winterberg führen. Die Aussicht ist einfach traumhaft, aber wo ist sie das nicht in der sächsischen Schweiz?

 

An diesem Morgen haben wir noch weitere Fotografen getroffen und uns alle so gut verstanden, dass wir gemeinsam zur Idagrotte gegangen sind, die nur ca. 30 Minuten entfernt vom kleinen Winterberg liegt.


Die Idagrotte

 

Gerade mal 30 Minuten zu Fuß braucht man vom kleinen Winterberg bis zur Idagrotte, weshalb wir nach dem traumhaften Sonnenaufgang hier auch noch vorbei sind. Auch hier sind diese Felsformationen einfach nur gigantisch!

 

Vor Ort lagen ganz unerwartet ganz viele Menschen im Schlafsack herum und haben wohl "gebooft", was so viel wie "im Wald übernachten" heißt. Wir haben nicht erwartet, dass das so ein weit verbreitetes Ding ist und quasi wie ein Campingplatz mitten im Wald nur ohne Zelte :) Wenn es wärmer wäre, wäre das für uns definitiv auch mal eine Überlegung, dann spart man sich das ganz frühe Aufstehen, weil man einfach vor Ort übernachten kann :D


Die Schrammsteinaussicht

Nachdem wir hörten, dass man tagsüber bis zu einer Stunde warten musste, um den Blick auf die Schrammsteine zu bekommen, sind wir zum Sonnenuntergang wieder gekommen. Auch hier haben wir an einer der zahlreichen Mühlen geparkt und sind ca. eine Stunde durch den Wald, um hierher zu gelangen. Alles ist wunderbar ausgeschildert und es gibt immer viele verschiedene Möglichkeiten, wie man laufen kann. Leider mussten wir mit ansehen, wie ein paar Shisharaucher ihre glühende Kohle die Felsen runtergeworfen haben und somit einen kleinen Waldbrannt verursachten. 


Die Herkulessäulen

 

Diese bizarren Felsen findet man auf der linken Elbseite. Diese haben wir an einem Tag mit schlechterem Wetter aufgesucht, da der Parkplatz hier recht nahe ist. Man braucht nur ca. 10-15 Minuten, kann bei schönerem Wetter aber auch eine längere Tour gehen. Da es geregnet hat, waren wir hier die einzigen. Diese triste Stimmung hat irgendwie ganz gut hierher gepasst, auch da es mitten am Tag war und anders das Licht zum Fotografieren viel zu hart wäre.


Der Carolafelsen

Der Carolafelsen ist der höchste Gipfel der Affensteine und gibt einem den perfekten Rundumblick über die Sächsische Schweiz. Man kann unter anderem die Schrammsteine sehen oder den Lilienstein. Wir sind mit Kenny und Anne zum Sonnenuntergang hier hochgestiegen, es waren aber auch einige weitere Fotografen dort. Da der Felsen aber recht groß ist, findet hier jeder sein Fleckchen.


Die Festung Königstein

Die Festung Königstein liegt auf der linken Elbseite oberhalb des gleichnamigen Ortes. Sie ist eine der größten Festungen Deutschlands und man kann sie von sehr vielen Felsen in der Sächsischen Schweiz aus sehen. Wenn man mal einen Tag nicht wandern möchte oder das Wetter nicht allzu schön ist, kann man hier eine Führung mitmachen oder eine Ausstellung ansehen.


Der Lilienstein

Der Lilienstein liegt zwar auf rechten Elbseite, man schaut aber über die Elbe auf die linke Elbseite. Da es am Abend zuvor geregnet hat und die Nacht klar war, hat sich nachts so viel Nebel gebildet, dass es hier zu Sonnenaufgang einfach nur gigantisch aussah. Leider ist hier recht wenig Platz, sodass man sich als Fotograf seinen Spot wirklich erkämpfen muss bzw. der erste auf dem Felsen sein muss, um die Fichte einfangen zu können.


Last but not least - die Bastei

Das wohl bekannteste Motiv der Sächsischen Schweiz aber ist und bleibt die Bastei-Brücke. Und das zurecht. Man hat sie eigentlich nie für sich alleine, zu keiner annähernd hellen Tageszeit. Zu Sonnenaufgang sind die Felsen rundum bereits voller Fotografen und selbst kurz danach sind schon die ersten frühen Wandervögel hier, um den Massen zu entfliehen. Unser Fotospot, die kleine Gans, war zwar etwas weiter weg von der Bastei, dafür waren wir nur mit zwei weiteren Fotografen da. Und wiedermal wurde das Brautkleid ausgepackt und angezogen, denn es macht sich einfach immer wieder gut auf Fotos :) Nachdem wir genug Fotos gemacht haben, sind wir noch ein wenig an und um die Brücke herumspaziert, denn man kann hier doch ein paar Wege gehen und einiges entdecken.

 

Ein bisschen schade finden wir, dass das Hotel, welches direkt an der Brücke gebaut wurde, so ziemlich das hässlichste Gebäude von ganz Sachsen ist. Und das ausgerechnet hier... 


Weitere Tipps

KEIN EMPFANG

 Man hat hier im Tal und in den Ortschaften nirgends funktionierendes Netz, erst wieder auf den meisten Felsen. Lade dir deshalb vorher die Karten runter, falls du dich mal verirrst!

WANDERKARTEN UND -APPS

Wenn man weiß, wo man hin will, dann ist es ein Leichtes herauszufinden, wie man hinkommt. Schon allein über Google Maps oder komoot lässt sich fast alles herausfinden.


SUPERMÄRKTE

Im Ort Bad Schandau gibt es einen Lidl und einen dm, die sogar Sonn- und Feiertags geöffnet haben! Das hat man sonst fast nirgends in Deutschland.

ÜBERNACHTUNG

Als Übernachtungsort eignet sich eigentlich alles zwischen Dresden und Bad Schandau, wobei Bad Schandau der Ausgangspunkt vieler Wanderungen ist. Dresden ist allerdings nur eine Stunde mit dem Auto entfernt, wenn man abends lieber noch ein bisschen Stadtleben haben will. Wir haben in Bad Schandau auf der linken Elbseite übernachtet und waren sehr zufrieden mit der Lage.

Buch über die Sächsische Schweiz

Als tolles Geschenk für die Familie oder als eigene Erinnerung an eine tolle Zeit in der Sächsischen Schweiz gibt es diesen tolle Bildband von Philipp, bestellbar über https://www.humboldt.de/product/9783842655218/saechsische-schweiz




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